11. Juni 2017 | Joyful! So hieß das Konzert und so war es. Welch eine Stimmung in St. Margareta! Einen Schwerpunkt des Programms hatten wir dieses Mal auf Gospelklassiker gelegt. Wir starteten mit "Oh when the Saints", und da Heinz‘ Banjobegleitung für den richtigen "New Orleans-Sound" sorgte, kam die Kirche gleich beim ersten Titel in Stimmung. Es folgte eine Begrüßung durch die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Annette Koch, die dankenswerterweise für das an diesem Sonntag ausgeflogene Pastoralteam die Stellung hielt und unser Konzert deshalb höchst offiziell eröffnen konnte. Mit "Good news" und "Swing low" folgten weitere bekannte Spirituals.
Und wir haben uns sogar an den Gospelklassiker par excellence herangewagt: "Go down Moses". Ulrike, unsere musikalische Leiterin, hatte einen ausdrucksstarken Satz aufgetan, eine sparsame, aber effektiv eingesetzte Choreographie unterstrich die Spannung bei "Let my people go" – und siehe da: ein scheinbar „abgegriffener“ Titel ward beeindruckend wiederbelebt. Für eine Atempause – zumindest bei den Zuhörern – sorgten langsame Titel, unter anderem "I have a dream". Ja, genau, DAS "I have a dream" von ABBA. Denn dieser Song nimmt eines der Hauptthemen der Spirituals eins zu eins auf: Wie bestehe ich ein schwieriges Leben? Und benutzt dieselben Metaphern, auch wenn vielleicht nicht der Jordan oder das Rote Meer gemeint sind: "I cross the stream".
"Ich habe einen Traum, eine Vision, die mir hilft, die Realität zu bestehen. Und ich glaube an Engel und an etwas Gutes in allem, was mit begegnet". Schön zu sehen, wie diese Melodie und vielleicht auch der Text die Zuhörer ergriff. Ein klarer Höhepunkt unseres Programms war ein Medley aus Sister Act. Auch wenn unser Chor von der Spezies Mann eher zu wenige Exemplare als zu viele verzeichnet, haben wir unsere Männer auf die Plätze verwiesen. Denn es handelt sich um einen dreistimmigen Satz nur für Frauenstimmen. Was haben wir daran geübt! Allein am Klatschrhythmus – zweimal auf 2, einmal auf 4 – sind wir anfangs fast verzweifelt. Kann das denn so schwierig sein? Oh ja – versuchen Sie es selbst einmal. Und singen noch dazu;-) Aber unsere Workshops haben es gebracht und pünktlich zu den Konzerten waren wir fit.
Und so wechselten wir mit eindeutig mehr Vergnügen als Anstrengung Tempi, Stimmungen und Lautstärke – vom andächtigen "Hail holy queen" über "I will follow him" bis zum frechen "Shout" mit seinen rhythmisch äußerst anspruchsvollen Passagen. Michaela und Melanie meisterten ihre Soli bravourös, so dass wir als I-Tüpfelchen nur noch eine kleine Choreographie aufsetzen mussten, bis wir uns am Ende über ein begeistertes Publikum freuen durften. Das wunderbare Sommerwetter erlaubte anschließend eine Pause, in der die Konzertbesucher sich bei einem kalten Getränk erfrischen und wir die Kleidung von schwarz zu blau-weiß wechseln konnten. Nach einem wunderschönen "Bless the Lord", in dem Linda sich wieder einmal in unser aller Herzen geigte, folgte ein weiteres Mitsing-Paket.
Schwungvoll kam "Down by the riverside" mit Gabi als Solistin herüber. Spätestens der gewohnt charmanten Aufforderung von Ulrike an die Konzertbesucher, "He’s got the whole world" doch kräftig mitzusingen, konnte und wollte sich niemand entziehen.
Einen großen Abschluss bildete dann ein zeitgenössischer Titel, der neben Rhythm and Blues und Pop auch zum Gospelgenre gehört und nach "I still haven’t found" im Konzert vor zwei Jahren unser Überraschungstitel war: „Will you be there“ von Michael Jackson. Es geht um die Zweifel, die bleiben, weil Glaube eben glauben verlangt. "Halte mich, trage mich, rette mich. Wirst Du da sein, wenn ich verzweifelt und traurig bin?" Unter anderem für diesen Titel hatten wir das Glück, Corinna zu finden, die denn auch eine tolle Klavierbegleitung unterlegte.
Klaus nahm einmal nicht seine Congas zur Hand, sondern legte den Rhythmus behutsam mit dem Schlagzeug unter. Die beiden Solisten, Michaela und Thomas, überzeugten ebenfalls mit ihrem Vortrag – gerade auch der letzte Part mit Thomas – gesprochen, nicht gesungen;-) – ging den Zuhörern sichtlich unter die Haut.
Das war es dann: Standing ovations, Dank, Zugabe, Konzertfeier im Pfarrheim mit allen unseren unverzichtbaren treuen Helfern – und Schluss. Für diesen Tag. Denn die Begeisterung der Zuhörer und das riesige Lob, das wir von so vielen nach dem Konzert erhielten, sind eine wunderbare Motivation und spornen uns an, genauso weiterzumachen. Mit Sound. Und Spirit.